August 19, 2021

Ingolstadt erkunden

Die Säule ERKUNDEN

Die Vorbereitungen auf den Home Run nehmen inzwischen Fahrt auf. Dabei spielt nicht nur der sportliche und gemeinnützige Gedanke eine wichtige Rolle sondern auch das Thema Erkunden unserer Stadt liegt mir sehr am Herzen. Deshalb will ich euch die nächsten Wochen Einblicke in die Geschichte der verschiedenen Stadtteile Ingolstadts geben, bekannte und weniger bekannte Orte, Gebäude und Straßen vorstellen und euch mit den vielen Facetten Ingolstadts vertraut machen. Kommt mit und begebt euch mit mir auf Spurensuche! Denn eines ist sicher: Vor unserer Haustür gibt es eine Menge zu entdecken, wir müssen uns nur darauf einlassen.  

Der erste Stadtteil

Zum Start unserer Tour durch die verschiedenen Stadtteile Ingolstadts machen wir Halt in Oberhaunstadt.  

Oberhaunstadt mit seinen ca. 5100 Bürgern liegt im Nordosten der Stadt Ingolstadt. Bis 1972 ist Oberhaunstadt eine eigenständige Gemeinde und wird zusammen mit Unterhaunstadt im Zuge der Eingemeindung ein Stadtteil von Ingolstadt. Die Grenzen sind im Süden der Augraben und im Osten die Autobahn A9.  

Das Volksbad

Auf Wunsch der Ortsbewohner von Oberhaunstadt beschließt der Gemeinderat 1937 ein Volksbad zwischen Mühlbach und Retzgraben zu errichten. Das Bad entsteht in Gemeinschaftsarbeit und wird im Jahr 1938 eröffnet. Auch nach dem 2.Weltkrieg erfreut es sich großer Beliebtheit und viele Oberhaunstädter lernen hier das Schwimmen. Ein einfaches Holzbrett diente als Sprungbrett, wie Zeitzeugen berichten. In den 1960er Jahren gelangen durch die Landwirtschaft jedoch immer mehr Abwässer in die Bäche, sodass das Baden im Volksbad eingestellt wird.  

War das Schloss von Oberhaunstadt eine Wasserburg?

Wer das Schloss in Oberhaunstadt heute besucht (Teile des Süd- und Westflügels sind hinter Bäumen versteckt erhalten), ahnt nicht, dass es sich hier um eine Wasserburg gehandelt haben könnte. Doch eine Karte von 1836 zeigt, dass sich an der West-/Südwestseite der Brauerei ein von Quellen gespeister Weiher befindet, der sich um das Schloss herumgezogen haben könnte. Genaueres konnte aber nicht rausgefunden werden.  

Da das Schloss selbst nie länger bewohnt ist, werden nur wenige Bauänderungen vorgenommen. Aufzeichnungen aus dem Jahr 1701 zeigen das Schloss als Dreiflügelanlage bereits im Dreißigjährigen Krieg.  

Der Krautbuckel

Der Krautbuckel gilt als bedeutendster Wasserlieferant, mit eingerichteten Quellbecken. Die Tiefe der Quelle beträgt ca. 150m. Im Jahr 1915 gibt es eine große Wassernot in Ingolstadt. Um diese zu beheben, wird die Krautbuckel- Quelle hinzugezogen. Am Krautbuckel befindet sich der Ort eines kleinen Burgstalls, jedoch werden keine Mauerreste gefunden. Die Legende besagt, dass in der Burg zwei Schwestern leben, die mit dem Teufel verbündet sind. Alle Menschen meiden diesen Ort. Bei einem Gewitter schlägt der Blitz in die Burg ein. Die Bewohner hören unheimliche Geräusche, die Erde bebt und die Burg stürzt ein. Zurück bleibt nur der kleine Hügel, der Krautbuckel genannt wird.  

Und zum Schluss: Der Kastaniengarten

Wer sich nach seiner Erkundungstour durch Oberhaunstadt stärken will, ist in der Kellerwirtschaft, die heute den Namen ,,Kastaniengarten“ trägt genau richtig. Hier schenkt man schon vor dem 19. Jahrhundert Bier aus und viele glanzvolle Feste der Oberhaunstädter werden hier gefeiert. Die Kellerwirtschaft bleibt bis zum 1.Weltkrieg Hauptausflugsziel der Ingolstädter, die mit Kutschen, Fahrrädern oder zu Fuß nach Oberhaunstadt kommen. Für diese pflanzt der Brauerei- und Gutsbesitzer August Wittmann die fast zwei Kilometer lange Ahornallee, welche bis heute erhalten ist.  

Vielen Dank an dieser Stelle an Frau Riedl für die vielfältigen Informationen und die Hilfe bei der Erstellung dieses Beitrags.

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